Freitag, 7. April 2017

U.P. Class 4000 "Big Boy" im Modell










Heute weiche ich ausnahmsweise vom Thema dieses Blog ab und präsentiere meine neue Lokomotive.

Die Union Pacific Class 4000, genannnt "Big Boy", war die größte jemals gebaute Dampflokomotive.  Sie war als Gelenklokomotive mit zwei vierachsigen, zweizylindrigen Treib-Drehgestellen ausgestattet, also mit insgesamt vier Triebwerken. Die Big Boys wurden 1941 und 1944 gebaut, insgesamt 25 Stück. Sie wurden für schwere Güterzüge auf der steigungsreichen Strecke quer durch die Rocky Mountains zwischen Cheyenne und Ogden eingesetzt. Der Big Boy hatte ein Dienstgewicht (mit Tender) von 548,3 t, eine Dauerleistung von 6290 PS (bei 48 km/h) und eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h.  Die letzte reguläre Fahrt eines Big Boy fand im Jahre 1959 statt. Bis 1962 wurden noch vier betriebsbereite Lokomotiven als Reserve vorgehalten, dann war Schluß mit Dampf. Der Big Boy gilt als ein Inbegriff der Romantik des amerikanischen Mittelwestens.
 

Ein Fertigmodell des Big Boy im Maßstab 1:87 (Baugröße H0) der Firma Märklin in Metall mit Motor und digitaler Steuerung kostet derzeit (im Jahre 2017) etwa 730 EUR. Wenn man aber kein aktiver Modellbahner ist und nur für die Vitrine sammelt, ist man mit dem antriebslosen Revell-Modellbausatz für nur rund 20 EUR (!) gut bedient. Der Bausatz besteht aus 87 Einzelteilen aus schwarzem Polystyrol. Das sind für ein solches Modell relativ wenig Teile. Es liegt daran, daß einige Baugruppen bereits aus einem Stück gegossen sind, was den Zusammenbau entsprechend vereinfacht und beschleunigt. Er ist auf dem Karton mit Schwierigkeitsgrad 3 (von 5) eingestuft. Auf der Internetseite von Revell wurde er offenbar auf Grad 4 erhöht. Die Montage der Treibgestänge ist in der Tat nicht "ganz ohne" und erfordert einiges an Geschick, Geduld und eine ruhige Hand. Ebenso muß man besonders beim Aufsetzen der Kessel-Baugruppe auf die Drehgestelle die Nerven behalten. Als Bauanleitung ist ein recht sparsames 11-seitiges Heft mit einer kurzen Einführung und zahlreichen Explosionszeichnungen beigefügt. Um dem Modell ein metallisches Aussehen zu geben, ist es erforderlich, sämtliche Einzelteile vor dem Zusammenbau zu lackieren. Man kommt mit drei Revell-Email-Farben aus:  Aluminium metallic (Nr.99) für die Rauchkammer und die Feuerbüchse, Eisen metallic (Nr.91) für die Treibstangen und die Laufflächen der Räder, sowie Anthrazit matt (Nr.9) für alles Übrige. Das Anthrazit wirkt metallischer als das von Revell empfohlene Mattschwarz. Die Laufflächen der Räder lackiert man am besten nach der Montage, aber VOR der Montage der Treibstangen und Triebwerke. Die beigelegten Gleisstücke habe ich nicht verwendet, deshalb auch nicht lackiert. Statt dessen habe ich auf vorhandene Gleisstücke von Märklin zurückgegriffen. Folgende Artikel sind im Bausatz nicht enthalten und müssen separat besorgt werden: die drei genannten Farben, Verdünner, ein Satz  Haarpinsel für Modellbau, Küchenpapier, Revell-Plastik-Kleber, Schere, Bastelmesser, Pinzette. 


Übersicht über sämtliche Einzelteile. Ich habe sie bereits lackiert und die Abziehbilder aufgebracht.





Die in die Drehgestelle montierten Treibräder ohne Triebwerke und Treibstangen. In diesem Bauzustand lassen sich die Laufflächen der Räder am besten lackieren.





Zwei der Triebwerke noch am Spritzling.





Die beiden Treib-Drehgestelle von oben gesehen, fertig montiert mit Triebwerken und Gestänge.





Eines der fertig montierten Triebwerke von der Seite gesehen.


Es folgen ein paar Fotos von der fertig montierten Lokomotive. Der Kronkorken auf dem vierten Bild dient dem Größenvergleich.

























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