Sonntag, 13. März 2016

Bremen-Neustadt




















Die Bremer Neustadt entstand im 17. Jahrhundert als Erweiterung der Altstadt am ihr gegenüber liegenden Weserufer. Wie die Altstadt erhielt auch die Neustadt einen Befestigungsring mit Wall, der heute noch als Parkanlage lokalisierbar ist. Im Zeitalter der Industrialisierung wurde Neustadt über die Wallanlagen hinaus erweitert. Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ließen in Bremen-Neustadt nicht viel historische Bausubstanz übrig. So ist der Stadtteil heute sehr stark von der sogenannten "Grauen Architektur" der Nachkriegszeit geprägt. Die bekanntesten Unternehmen in Neustadt sind die Beck's-Brauerei und die Süßwarenmanufaktur Hachez. Diese konnte ich bei dem Rundgang wegen Gegenlicht leider nicht fotografieren. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren in Bremen-Neustadt noch weitere ähnliche Industrien ansässig: die Dressler-Brauerei und die Schnapsbrennereien Güldenhaus und Jürgensen ("Alter Senator").

Die ersten vier Bilder oben zeigen den Bahnhof von Bremen-Neustadt. Das heute erhaltene Empfangsgebäude wurde vermutlich in den 1910er oder 20er Jahren in einem art-deco-ähnlichen Stil erbaut. Der Bahnhof liegt an der Hauptstrecke Bremen-Oldenburg-Leer und war erstaunlich groß. Das Gebäude wurde offenbar privatisiert; Halle, Fahrkartenschalter, Wartesaal und Gastronomie sind längst verschwunden, der entsprechende Bereich gar nicht mehr zugänglich, sondern durch eine eingezogenene Metallwand abgesperrt (siehe drittes Bild, rechter Bildrand). Heute hält in Bremen-Neustadt nur noch die S-Bahn. Fahrkarten gibt es am Automaten auf dem Bahnsteig. Öffentlich zugänglich ist nur noch die Unterführung zum Bahnsteig, aber die macht allein durch ihre Größe einiges her.

Auf dem ersten Bild unterhalb dieses Textblocks ist das maltesische Konsulat in Bremen-Neustadt zu sehen, darunter eine "Ecke" in Grauer Architektur. Es folgt ein Foto mit einer typisch Neustädter Straßenszene. Teils ist hier die historische Bausubstanz noch vorhanden, es dominiert aber die Graue Architektur. Dann folgt ein Foto mit einer weiteren Straßenszene, jedoch mit mehr alten Häusern.

 

 















 


Die folgenden zwei Fotos zeigen die Brunnensäule von 1737 mit dem "kleinen Roland". Er brachte die Forderung der Neustädter nach mehr Bürgerrechten zum Ausdruck, denn ihre Bürgerrechte waren gegenüber denen der Altstädter eingeschränkt. Bei dem roten Backseingebäude auf dem dritten Bild unterhalb dieses Textblocks handelt es sich um die ehemalige, 1890 erbaute Kaserne IV des Infanterieregimentes Bremen (1. Hanseatisches Nr.75) der preußischen Armee. Das Gebäude wurde ab 1945 von der Polizei genutzt und erst 2010 unter Denkmalschutz gestellt. Auf dem letzten Bild ist der im Jahre 1891 im Stil eines auf Manierismus und Barock zurückgreifenden Historismus erbaute Zentaurenbrunnen zu sehen. Ursprünglich stand er an der Schwachhauser Heerstraße. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach Bremen-Neustadt umgesetzt.  

























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