Sonntag, 19. Oktober 2014

Europäisches Fachzentrum Moor und Klima

























Am Südrand des Neustädter Moores bei Ströhen (Han), Grafschaft Diepholz, wurde bis zum Ende des Kalten Krieges ein Korps-Depot der NATO betrieben. Die Korps-Depots dienten dazu, im "Verteidigungsfall" die NATO-Truppen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mit Material und Munition zu versorgen. Nach der Stilllegung des Korps-Depots Ströhen wurde ab 2013 auf dem Gelände das Europäische Fachzentrum Moor und Klima "Moorwelten" in einer elegant-nordischen Architektur erbaut. Von dem alten Korps-Depot blieben  zwei Hallen (eine davon ist auf dem letzten Bild zu sehen), sowie ein atomsicherer Bunker unter einem der Gebäudeflügel des Fachzentrums erhalten. Der Bunker kann nicht besichtigt werden.

Das Europäische Fachzentrum Moor und Klima wurde am Freitag, dem 17.10.2014 eröffnet und konnte heute besichtigt werden. Es dient als Tagungs- und Seminarzentrum. In einem der Gebäudeflügel hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Büros. Ein Teil der Räumlichkeiten des Zentrums wird für die Ausstellung genutzt, die auch als außerschulischer Lernort konzipiert ist. Finanziert wurde das Zentrum durch die Europäische Union, dem Niedersächsischen Umweltministerium, der Gemeinde Wagenfeld, der Metropolregion Nordwest, der Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Diepholz, dem Förderverein EMFK und dem Landesverband des BUND. Einer der privaten Sponsoren ist die Firma "Lebensbaum" Ulrich Walter, Diepholz.

Die ersten zwei Fotos ganz oben zeigen das elegante Gebäude von außen, das dritte Foto die Gastronomie (mit Faßbier) und das vierte Bild das Treppenhaus. Das fünfte Bild entstand im Seminarraum. 

Das erste Bild unterhalb dieses Textblocks zeigt nochmal das Treppenhaus. Es folgt ein Bild mit sehr edlen Schrifttafeln und darunter eines mit typischen Moor- und Tundrapflanzen. Das vierte Bild zeigt einen der zahlreichen Büroräume, und ganz unten ist hinter der Solaranlage eine der erhalten gebliebenen Lagerhallen des ehemaligen Korps-Depots zu sehen.  






























Samstag, 4. Oktober 2014

Windmühlen, Grafschaft Diepholz















Hier sei eine kleine Auswahl ehemaliger Windmühlen der Grafschaft Diepholz vorgestellt, die zumindest in Resten noch vorhanden sind. Die Weiträumigkeit und Flachheit der Landschaft war für Windmühlen ideal. Die ersten drei Bilder (oben) entstanden bereits im Juni 2014. Sie zeigen die Reste der Mühle Winkelmann auf dem Kellenberg nördlich Hemsloh nahe Lohaus. Von der Windmühle ist nur noch ein Stumpf vorhanden, der kürzlich restauriert und mit einem Dach versehen wurde. Erbaut wurde sie im Jahre 1864, was auf dem Abschlußstein zu lesen ist. Vorher stand hier vermutlich eine ältere Windmühle, denn auf der Karte von 1773 ist an dieser Stelle bereits eine Mühle eingezeichnet und mit "Hemsloher Windmühle" bezeichnet. Es mag merkwürdig erscheinen, daß diese Mühle an einem Waldgebiet zwischen hohen Bäumen steht, doch damals war der Kellenberg noch unbewaldetes Dünen- und Heidegebiet, das dem Wind kaum Widerstand bot. Vermutlich ab den 1930er Jahren (oder später) ist die Mühle wahrscheinlich in dem grauen Anbau elektrisch betrieben worden, worauf ein noch erhaltenes Trafohäuschen schließen läßt. 

Die vier Bilder unterhalb dieses Textblocks entstanden an der Windmühle Barver südlich Tengern an der Landesstraße nach Barnstorf. Die 1865 erbaute Mühle ist bis zur Kappe aus Ziegeln gemauert und gehört zu den größten Mühlen der Grafschaft. Sie war eine Kombination einer Ölmühle mit einer Getreidemühle. Die Ölmühle befand sich im Erdgeschoß, die Getreidemühle oberhalb der Galerie. Die Mühle Barver wurde in den 1930er Jahren stillgelegt. 






















Die letzten beiden Fotos (unten) zeigen zwei Mühlen in Wagenfeld: Söhlers Mühle in Wagenfeld-Neustadt, ein 1905 erbauter sogenannter Durchfahrtholländer an der Nebenstraße nach Freistatt und darunter die 1835 anstelle einer älteren Mühle erbaute, ursprünglich zum Gut Auburg der von Cornberg gehörenden Hasslinger Mühle in Wagenfeld-Hasslingen an einem schmalen Weg in Richtung Neustädter Moor. Die Mühle war zunächst von den Cornbergs verpachtet, 1891 wurde sie dem damaligen Pächter Speckmann verkauft.