Sonntag, 31. August 2014

Pestruper Gräberfeld















Eine der größten zusammenhängenden Heideflächen der Region ist das Pestruper Gräberfeld. Es ist 39 ha groß und liegt ca. 2 km südlich von Wildeshausen. Es handelt sich um einen Friedhof aus der Bronzezeit (um 500 v.Chr.). Die vielen kleinen runden Erhebungen sind Grabhügel, in denen die Urnen mit der Asche der verbrannten Toten beigesetzt wurden.

Ursprünglich waren die Heidegebiete im nordwestdeutschen Raum neben den Mooren weit verbreitet. Sie entstanden zumeist durch Raubbau an den Wäldern und ihre Nutzung als Viehweide, was eine wüstenähnliche Sanddünen-Landschaft hinterließ. Auf dem Sand siedelte sich Heidekraut (Calluna vulgaris) an, das teils zur sogenannten Heidplaggendüngung ebenfalls immer wieder abgetragen, teils aber auch als Schafweide genutzt wurde und dadurch großflächige Heiden zunächst erhalten blieben. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man, viele der buchstäblich "verwüsteten" Landschaften zumeist mit Waldkiefern wieder aufzuforsten. Heute sind große Heideflächen in Nordwestdeutschland selten geworden und außerhalb der Lüneburger Heide kaum noch zu finden.

Heideflächen sind Landschaften im Sukzessionsstadium. Sie entstehen auf freien Flächen mit sauren, sandigen, trockenen und nähstoffarmen Böden, sowie in den trockenen Bereichen der Hochmoore, werden dann aber durch Verbuschung und schließlich Verwaldung wieder zurückgedrängt. Heideflächen müssen deshalb durch Landschaftspflege künstlich erhalten werden, was meist durch Schafbeweidung geschieht. Das Heidekraut ist in der Blütezeit Ende August eine ergiebige Bienenweide, der Honigertrag beträgt bis zu 30 kg/ha. Heidehonig ist eine besondere, qualitativ sehr hochwertige herb-süße Spezialität der Region. 

Auf dem ersten Foto ganz oben sieht man eine Kiefer, die unter den harten Bedigungen wie im Hochgebige gewachsen ist und an Bäume erinnert, wie man sie manchmal auf alten japanischen Holzschnitten sieht. Das zweite und dritte Bild gibt einen Überblick über das Gräberfeld.

Auf dem ersten Bild unterhalb dieses Textblocks sieht man halbrechts im Hintergrund eine ungewöhnliche Gruppe von 70 Jahre alten Birken. Dort stürzte im April 1944 ein durch Flak angeschossener amerikanischer Bomber ab. Der Einschlag legte teils den Erdboden frei, weshalb sich dort durch Flugsamen sogleich Birken ansiedelten, die bis heute die Absturzstelle markieren.  Das zweite und das dritte Bild unterhalb dieses Textblocks zeigen eine ungewöhnliche Kiefernart, die ich nicht genau identifizieren konnte. Auf dem letzten Bild ist der Schafstall zu sehen.