Sonntag, 12. Januar 2014

Quakenbrück




















Etwa 35 km westlich von Diepholz liegt das etwa 12.700 Einwohner zählende Städtchen Quakenbrück. Es entstand Mitte des 13. Jahrhunderts an dem Fluß Hase um eine Stiftsburg des Bischofs Konrad I. von Osnabrück, die der Sicherung des Bistums Osnabrück gegen die Grafschaften Tecklenburg, Ravensberg und Oldenburg diente. Quakenbrück wurde von den mit der Verteidigung der Burg betrauten adeligen Burgmännern beherrscht, die in Form einer Rechtsgenossenschaft mehr und mehr die Macht an sich zogen und die Macht des Bischofs überspielten. Deshalb wurde Quakenbrück kein bischöflicher Amtsflecken, sondern eine selbstverwaltete Stadt. Ab 1469 sind auch bürgerliche Ratsherren nachzuweisen. 1544 war Quakenbrück sogar Mitglied der Hanse. Die Stadt wurde ein Mittelpunkt des Speditionshandels zwischen Binnenland und Küste. Noch heute ist Quakenbrück von alten Burgmannshöfen und Kaufmannshäusern geprägt. Während der Reformation trat die Stadt zum Protestantismus über und wurde zu einer protestantischen Diaspora in katholischem Gebiet. Im 30-jährigen Krieg drängte die Gegenreformation den Protestantismus nur teilweise wieder zurück, die Güter des Stiftkapitels wurden schließlich unter beide Konfessionen aufgeteilt. Entsprechend erbaute man unweit der evangelischen Sylversterkirche auf der gegenüber liegenden Seite des Marktplatzes im 17. Jahrhundert die ähnlich große katholische Marienkirche.

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Quakenbrück zu einem Zentrum der Zinngießerei. Auch die Tuchmacherei erlebte einen Aufschwung. Nach dem Wiener Kongreß von 1815 kam das Fürstbistum Osnabrück und damit auch Quakenbrück an das Königreich Hannover. Quakenbrück erhielt eine neue Stadtverfassung und war amtsfrei im Amt Quakenbrück. Das Amt wurde 1859 aufgelöst und dem Amt Bersenbrück angegliedert. 1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert. 1972 kam der Landkreis Bersenbrück an den Landkreis Osnabrück. Heute ist Quakenbrück Sitz der Samtgemeinde Artland im Landkreis Osnabrück.

Das Bild ganz oben zeigt ein erhalten gebliebenes Stadttor aus dem Jahre 1485. Es folgt ein Bild aus der Innenstadt, darunter zwei Bilder vom Rathaus mit dem martialischen Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1870/71.

Unter diesem Textblock folgt ein Foto von der evangelischen Sylvesterkirche (13. Jahrhundert, Turmaufsatz 18. Jahrhundert), darunter zwei Fotos von Kaufmannhäusern. Das vierte Foto unterhalb dieses Textblocks zeigt einen alten Manufakturhof (heute Weinhandlung), das fünfte Foto einen Straßenzug, der mich an meine Heimatstadt Diepholz erinnert. Ganz unten steht ein Bild vom Bahnhof, der im Jahre 1910 fertiggestellt wurde. Er hatte im Verhältnis zur Stadt eine enorme Größe, lag dafür aber an einem Eisenbahnknotenpunkt (Strecken Osnabrück-Oldenburg-Wilhelmshaven, Quakenbrück-Rheine, Quakenbrück-Essen-Meppen, und Kleinbahn Quakenbrück-Lingen). Heute findet hier nur noch der Eisenbahnverkehr der privaten Nordwestbahn auf der Strecke Osnabrück-Oldenburg statt. Alle weiteren Gleisanlagen des Bahnhofes wurden abgeräumt.    





































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